Regen. Jede Nacht sehne ich ihn herbei um besser schlafen zu können. Das beste Mittel um mich zu beruhigen, ist das Geprassel gegen die Scheiben und auf die Fensterbank - die ganze Nacht lang. Deswegen ist der Herbst meine Lieblingsjahreszeit.
Klingt langweilig? Ist es sicher auch. Ich kann nun mal nicht nachvollziehen, wie es sich Menschen leisten können stundenlang in der Sonne zu braten und das Ergebnis dann so sehr schätzen, dass sie das Ganze wiederholen.
Regen liefert in Filmen das beste Ambiente. Sonne kann jeder haben. Blade Runner, Sieben und diverse Krimis kommen aber nicht ohne Regen aus.
Es ist doch immer das Gleiche. Ich habe ein Thema angefasst und will sofort meine Meinung verteidigen. Ein Reflex, den viele verspüren, sobald es um ihr Lieblingsthema geht. Ok, es gibt auch Leute, die zu allem ihren Senf abgeben, aber die sind nicht meinungsrelevant.
Denn jeder, der zu allem eine Meinung hat, dem kann man keine Meinung abnehmen. Aber genug davon.
Regen ist mein ständiger Begleiter: Während alle anderen flüchten, bleibe ich stehen und genieße das kühle Nass. Ich mag es festzustellen, wenn meine Haare total durchnässt sind. Wenn ich zuhause angekommen bin und dem Treiben zusehen kann, meine Sachen zum Trocknen auflege.
Der Tee am Fenster ist bei Regen obligatorisch, schon fast rituell, ebenso wie das Hinausstarren auf nassgewordene Straßen. Sturzbäche ergießen sich in die Rinnsäle und parkende Autos, vormals mit Schmutz übersäet, bekommen ihre alte Farbe wieder. Menschen versammeln sich unter Bushaltestellen und warten gemeinsam darauf, dass es zu regnen aufhört.
Danke Regen - für viele schöne Stunden am Fenster.
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