Mittwoch, 8. August 2012

Malias Logbuch: Steriler Start

Persönliches Logbuch, Captain Malia
Sternzeit: 86088.58

Ich übernehme zu diesem Zeitpunkt das Kommando über die I.K.S. D'Rog. Als Orionerin bin ich eine der Wenigen, der diese Ehre zu teil wird. Mein Streben nach Freiheit mündete in einer harten Ausbildung auf Qo,nos. Meine klingonischen Lehrer waren zunächst nicht von meinen Fähigkeiten überzeugt, doch sie mussten ihre Meinung über mich schnell ändern. Das tLhlngan Wo' ist nicht frei von Fremdenhass oder Vorurteilen. Für sie bin ich nur eine Tänzerin, die zu verführen weiss. Diese Ptaq'pu haben keine Ahnung, dass ihre größte Schwäche meine Stärke ausmacht.

Meine Besatzung ist eine Ansammlung von Kleinkriminellen, kaum wert Mannschaft genannt zu werden. Es wird eine zeitlang dauern, bis sie mich auf diesem Blecheimer respektieren. Die ersten Aufforderungen zum Tanz habe ich mit dem Disruptor beantwortet. So schnell töte ich natürlich niemanden, aber die Warnschüsse verfehlten nicht ihre Wirkung.


Die Brücke ist geräumiger als auf meinem letzten Schiff. Bird-of-Preys sind für ihre Wendigkeit bekannt, aber nicht unbedingt für ihren Komfort. Mein erster Offizier ist der Nausicaaner Biremm. Er ist kein typischer Vertreter seiner Spezies: nicht aufbrausend oder temperamentvoll, sondern ruhig und durchaus taktvoll im Umgang mit interstellaren Spezies. Sein Dossier umfasst zahlreiche Einsätze u.a. gegen Romulaner und Borg. Seine Versetzung auf die D'Rog ist für ihn kein Privileg, sondern eine Strafe. Offensichtlich wollte ihn jemand aus dem Weg haben. Ich kenne Biremm erst seit ein paar Tagen. Wir haben sehr wenige Worte gewechselt, aber ich bin mir sicher, dass er loyal sein dürfte. Falls nicht, wartet die Arrestzelle oder Schlimmeres auf ihn.


Der Mann, der diese Schrottmühle zusammenhält, nennt sich M'Rel. Er ist Klingone. Sein Benehmen ist kaum zu ertragen. Er war einer derjenigen, die in den Lauf meines Disruptors blicken durften. Seine Dossier enthält zahlreiche Verfehlungen. Untauglich für den Kampf, aber brilliant an der Konsole, trinkwütig und aufbrausend. Die meisten Schlägereien, die er anzettelt, übersteht er nur deswegen, weil er es stets schafft, sich aus der Affäre zu ziehen, während sich andere seinetwegen die Köpfe einschlagen. Klingt eher nach einem Ferengi. Seit unserer letzten Begegnung trägt er ein kleines Geschenk von mir mit sich spazieren: eine frische Narbe an seinem Handgelenk. Mir gegenüber verhält er sich seitdem ruhig und befolgt Befehle ohne sie ständig in Frage zu stellen.



Hitassam ist ein Gorn, der die OPS überwacht. Ein fähiger Offizier, der so seine Macken hat, aber wer ist schon frei davon? Ich habe ihn während einer Schlägerei auf Qo'nos kennengelernt, in die er verwickelt war. Er war nahe dran, einem Klingonen den Kopf abzubeissen. Da ich seine Fähigkeiten kannte, musste ich ihn dazu bringen davon abzulassen. Den Klingonen habe ich schließlich in einem ehrenvollen kampf besiegt, freilich ohne ihn zu töten. Wie soll jemand eine Lehre daraus ziehen, sich nicht mit der Crew der D'Rog anzulegen, wenn er tot ist? Reine Verschwendung! Hitassam ist sehr neugierig. Er besucht gern fremde Welten, wenngleich er weiß, dass sein Aussehen bei Erstkontakten eher hinderlich ist. Fremde Spezies gegenüber ist er sehr aufgeschlossen. Deswegen gehört er in mein Außenteam. Wer zu ihm Vertrauen hegt, wird die Klingonen nicht fürchten müssen. Das Klingonische Imperium braucht dringend Alliierte. Die Föderation ist sehr stark geworden, schon fast ein wenig zu mächtig. Gorn wie Hitassam können den Grundstein für eine neue Erstarkung des Imperiums legen.



Die Wissenschaftlerin Dr. Laska ist eine klingonische Biochemikerin. Sie hat sich von ihrer Familie getrennt, da die Obersten des Hauses Ktar keinen Sinn darin sahen, eine Biochemikerin in ihren Reihen zu wissen. Laska ist umfassend gebildet, ihre Analysen sind fundiert und sie ist in der Lage, Informationen für jeden verständlich wiederzugeben. Eine absolute Seltenheit unter wissenschaftlichen Offizieren. Ich weiß, wovon ich spreche. In meiner wissenschaftlichen Laufbahn auf der Akademie gab es mehrere Dozenten, die dem Wort mehr zugetan waren, als ihrem Bathlet. Alledrings gaben sie sich selten mit einer kurzen Analyse zufrieden, was den Unterricht teilweise in quälende Längen gezogen hat. Ich blieb der Wissenschaft treu, allerdings scheine ich auch ein faible für Taktik zu haben, sonst würde ich nicht auf der D'Rog. An mangelnden Selbstbewußtsein hat es mir noch nie geschadet und das benötigt eine Frau in dieser Männerwelt. Laska hat in ihrem Leben viele Höhen und Tiefen durchlitten. Durch ihre Trennung von der Familie sieht sie auch keinen Sinn darin, selbst Mutter zu werden. Diese Trennung könnte zum Problem werden. Laska macht einen sehr freundschaftlichen Eindruck, aber ich vermute, dass es hinter dieser Fassade gewaltig brodelt. Sie ist zudem sehr arbeitseifrig und arbeitet geflissentlich daran, die Missionen zum Erfolg werden zu lassen.



Das letzte Mitglied meiner Crew, das hier Erwähnung finden sollte, ist Jakaria. Sie ist ausgebildete Ärztin und betreut die Krankenstation. Ihr Fähigkeiten als Orionerin setzt sie gezielt ein um Patienten ruhig zu stellen. Ich habe gesehen, wie ein Klingone mit halb abgetrennten Arm zu ihr gebracht wurde. Jede Bewegung schmerzte ihn und er stieß von zeit zu Zeit Schmerzensschreie aus. Klingonen sind hart im Nehmen, aber wenn der eigene Arm droht verloren zu gehen, kann man wohl niemanden verübeln, wenn er den Schmerzen freien Lauf lässt. Jakaria legt ihn auf den Tisch und ich sah wie sie kurz auf ihn einredete und ihr Gesicht dabei sehr dem Seinen war. Für den Rest der Operation war der Mann ruhig und strahlte eine Zufriedenheit aus, als hätte er grad Kahless persönlich in einer Vision erblickt. Der Arm konnte vollständig hergestellt werden, da der Klingone nicht übermäßig Stresshormone produzierte oder zu viel Blut verlor. Jakaria arbeitet nur dann mit dem Hypospray wenn es notwendig ist. Außerdem hat sie ein Faible für Naturheilkunde. Durch diese beiden Faktoren arbeitet sie sehr ressourcensparend, was mir persönlich sehr entgegenkommt. Ihre Fähigkeiten als Arzt sind beispiellos. Es ist ein Privileg, eine solche Könnerin auf ihrem Fach hier zu haben, zudem ist sie Orionerin und mir gegenüber somit zunächst loyal.



Es bleibt abzuarten, was die nächsten Tage bringen werden. Unser Schiff hat zunächst einige Versorgungsaufträge in der Peripherie des Donatu-Sektors. Reine Routine und sterbenslangweilig, aber notwenig. Die Art unserer Aufträge könnte sich allerdings bald ändern.

Malia Ende.


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